Für Brautkleider werden meist edelste Materialien verwendet. Typische Brautkleid Stoffe unterscheiden sich durch Aussehen, Griff und Rohstoff. Dabei muss es nicht immer reine Seide sein – Kunstfasern können Naturfasern bereits sehr gut imitieren. Die Stoffart und das Ausgangsmaterial bestimmen dabei den Tragekomfort.
Wenn es um Brautmode geht, wird man schnell feststellen, dass hier häufig mit Seide gearbeitet wird. Kein Wunder – schließlich hat die hochwertige Naturfaser eine edle Optik und dazu noch gute Trageeigenschaften. Oft werden bei Brautkleidern Seidenstoffe mit Tüll und Spitze kombiniert. Die Seide bleibt dabei meist das Obermaterial.
1. Seide als Ausgangsstoff für Brautkleider
Seide ist eine kostbare, feine Naturfaser. Sie wird aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen. Im unbehandelten Zustand hat sie einen wollweißen, cremefarbenen Ton.
Ein Seidenstoff wird in der Regel als besonders angenehm auf der Haut empfunden. Das liegt daran, dass die Seidenfasern sehr glatt sind. Die aus der Natur gewonnene Faser ist sehr hautverträglich. Seidenstoffe fühlen sich auf der Hautoberfläche meist kühl und weich an. Die Faser hat eine relativ hohe Elastizität. Aus diesem Grund sind Seidenstoffe relativ knitterarm. Der Brautkleider Stoff schmiegt sich auch dank der Elastizität wunderbar der Körperform an.
Typisch für Seidenstoffe ist der edle Glanz. Dieser ist von Seidenstoff zu Seidenstoff unterschiedlich und kann matt glänzend bis stark glänzend sein. Der Seidenglanz ergibt sich aus der Tatsache, dass die Fasern endlos lang und sehr glatt sind. Diese können Licht mit ihrer glatten Oberfläche gut reflektieren, was als Glanz wahrgenommen wird.
Seide ist oft der Ausgangsstoff für Brautmode. Dabei werden unterschiedlichste Brautkleid Stoffe aus der Seidenfaser weiterverarbeitet:
- Chiffon: hauchzartes, transparentes, festes Gewebe
- Doupion: starke Garnunregelmäßigkeiten bestimmen das Oberflächenbild
- Organza: transparentes, leicht schimmerndes Gewebe
- Satin: edel glänzendes, mittelschweres Gewebe
- Taft: festes, relativ leichtes Gewebe mit Seidenglanz
Viele dieser ursprünglichen Seidenstoffe werden heute auch aus Kunstfasern hergestellt. Als Polyesterstoffe sind sie pflegeleichter, lichtunempfindlicher und knittern kaum. Allerdings sind sie dann schwerer als Seide.
Chiffon
Ein luftig leichtes Chiffongewebe ist meist aus Seide und wird nicht nur wegen seiner offensichtlichen positiven Eigenschaften gerne für die Brautmode verwendet.
Das Chiffongewebe ist sehr zart, fein und komplett transparent, dabei aber eher steif und hat einen harten Griff.
Eingefärbte Chiffongewebe lassen besonders schöne Farbnuancen entstehen, wenn der Stoff mehrlagig verarbeitet wird. So kommen Farben toll zur Geltung, ohne aufdringlich zu wirken. Aufgrund der Transparenz wird der Stoff in einem Modell häufig mehrlagig eingebunden und als Oberstoff verwendet.
Das Spiel mit den Farben ist mit Chiffon einfach besonders schön: So schimmert auf einem hellen Chiffongewebe ein farbiger Untergrund ganz zauberhaft durch. Der leichte Stoff hat ein mattes Oberflächenbild und fässt sich leicht körnig an. Das lässt sich zurückführen auf Kreppgarne, die bei der Herstellung des Gewebes verwendet werden.
Chiffon hat ein sehr geringes Eigengewicht. Wenn also ein Hochzeitskleid besonders flatterig und feenhaft wirken soll, ist Chiffon wohl die richtige Wahl. Der Stoff fällt ganz fließend und umspielt so die weiblichen Kurven der Braut. Aufgrund der Leichtigkeit tragen selbst mehrere Stofflagen übereinander nicht auf. Auch gerafft erscheint das leichte Gewebe sehr schön. Außerdem kann Chiffon für hauchzarte kurze Ärmel verarbeitete werden. Diese bedecken die Schultern, ohne sie wirklich zu verhüllen
Das feine Gewebe passt eigentlich zu den meisten Typen. Brautkleider aus Chiffon stehen für Zartheit, Weiblichkeit sowie Sinnlichkeit. Silhouetten verschwimmen und alles wirkt etwas weicher und abgerundeter.
Doupionseide
Dieses hochwertige Gewebe ist ausschließlich aus Seide. Charakteristisch für die Doupionseide sind die starken Garnunregelmäßigkeiten. Sie zeigen sich durch verschieden starke knötchenförmige Fadenverdickungen auf dem Material. Doupionseide erhält dadurch einen Wildseidencharakter, obwohl es sich bei der verwendeten Seide um Zuchtseide handelt. Doupionseide ist ein sehr beliebtes Obermaterial, aus dem Brautkleider gefertigt werden.
Satin
Das Satingewebe zeichnet sich vor allem durch seinen Glanz aus. Dieser ist zu sehen, wenn Satin aus sehr feinen, glatten Fasern gewebt wird. Die stark glänzende Warenoberseite steht dabei im Kontrast zur eher matten Unterseite. Satinstoff, der für Brautmode verwendet wird, ist entweder aus Seide oder aus einer Kunstfaser wie Polyester. Satin kann der Oberstoff eines Brautkleides sein. Außerdem ist Satingewebe auch als Futter verwendbar.
Ein Seidensatin ist die perfekte Wahl für den sexy Wasserfallausschnitt, bei der der Stoff sich kaskadenartig über dem Dekolleté wellt. Damit diese Ausschnittform richtig fällt, sind fließende, leichte Brautkleid Stoffe wie Satin nötig. Der glatte Stoff schlägt keine Falten sondern wellt sich ganz weich und kantenlos. Seidensatin ist ein sehr fließender Stoff, der wenig knittert. Der edle Glanz kommt auf dem kaskadenartigen Wasserfallausschnitt besonders gut zur Geltung.
Eines haben Brautkleider aus Satin meist gemeinsam: Sie umspielen die weibliche Silhouette. Der fließende Satinstoff bleibt faltenfrei und schmiegt sich der Figur an. Rundungen werden durch den für Satin typischen Glanz gut in Szene gesetzt. Besonders in champagnerfarben erscheint Satin in vielen warmen Farbnuancen, die der Haut schmeicheln. Der weiche und glatte Stoff wirkt dabei nicht aufgesetzt. Ein feiner Seidenatin trägt auch bei größerem Stoffgewicht nie dick auf.
Durch den Glanz entstehen viele Farbabstufungen. In der Mitte sind diese hell und zur Seite hin wirkt Satinstoff eher dunkler. Daher erscheint die Silhouette schmaler. Auch feminine Kurven am Oberteil treten besonders gut in Erscheinung. Die Schatten, die auf Satinstoff geworfen werden, vergrößern die Oberweite optisch.
Außerdem wird Satin ein angenehmes Gefühl auf der Haut zugeschrieben, da der Stoff eine sehr glatte Oberfläche hat. Die Verarbeitung von Seidensatin weist auf hohe Qualität hin.
Ob aus Seide oder Synthetik – Die glatten Fasern bleiben weitgehend knitterfrei und kommen schnell wieder in Form. Über große, unschöne Knitterfalten nach dem Sitzen muss man sich bei einem Brautkleid aus Satin keine Gedanken machen.
Taft
Taft kann aus reiner Seide oder aus Kunstfasern hergestellt sein und ist dank des seidigen Charakters beliebt bei Brautkleidern. Das glatte Gewebe ist eher matt und leichter als Satin. Es knittert daher aber auch schneller und verursacht leicht knisternde Geräusche. Weil Taft recht fest und steif ist, kommen Stickereien sehr gut zur Geltung.
Genauso wie Satin gibt es Taft als Obermaterial und als Futterstoff.
2. Welche Brautkleid Stoffe gibt es außer Seide?
Baumwolle
Baumwolle ist eine Naturfaser aus den Samen der Baumwollpflanze und sehr angenehm zu tragen, da sie atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit leicht aufsaugt. Ein bekannter Baumwollstoff ist etwa Batist – ein femininer Stoff, der weich, luftig und transparent besonders im Sommer gut zu tragen ist.
Spitze
Unter Spitze versteht man nicht nur die textile Fläche mit filigranen Mustern. Auch Spitzenbänder und Borten werden auf diese Weise bezeichnet. Häufig wird bei Brautkleidern Spitzenstoff verwendet, der mehr oder weniger transparent ist. Dabei hebt sich ein feines, oft florales Muster auf einem netzartigen Untergewebe ab. Spitze wird meist über einem glatten Oberstoff wie Doupion oder Taft verwendet und veredelt das Brautkleid mit dem feinen Aussehen. Vor allem bei dem beliebten Vintage-Stil findet man häufig Brautkleider mit Spitze.
Tüll
Ein Tüllstoff zeichnet sich durch sein netzartiges Aussehen aus. Mehr oder weniger fein ist Tüll dabei transparent. Tüll wird aus einer Kunstfaser wie Polyester gewebt. Er eignet sich wunderbar als Drapierung auf dem Brautkleid. In mehreren Lagen kann Volumen erzeugt werden.
Auch als Schleier bietet sich Tüll gut an. Dieses Gewebe hat eine gewisse Steifheit. Aus diesem Grund findet man Tüll auch in vielen Brautkleidern im Unterrock. Weniger als Oberteil aber häufig als üppiger Rockteil machen unzählige Lagen Tüll ein Kleid zum Prinzessinnenkleid. Viele Tülllagen werden dazu verwendet, das Kleid aufzubauschen und eine Ballkleid Silhouette zu unterstützen.
Zudem werden auch kleine Ärmelchen oder Träger aus feinem Tüll gefertigt. Wer einmal einen Blick unter den Rock wirft, wird auch da mit hoher Wahrscheinlichkeit Tüll finden. Der netzartige Stoff unter dem Rock ist meist von sehr steifer und grober Qualität, da er dem Brautkleid Volumen und Halt geben soll.
Den netzartige Stoff gibt es dank der Verwendung verschiedenster Garne von fein bis grob – daher kann er bei Brautkleidern auch ganz unterschiedlich zum Einsatz kommen.
Ein Hauptmerkmal von diesem Klassiker der Brautkleid Stoffe ist die Halbdurchsichtigkeit. Dank der netzartigen Oberfläche ist er außerdem sehr luftdurchlässig und dünn. Er wird aus unterschiedlichen Materialien hergestellt: Edle Seidengarne, feine Baumwollzwirne sowie Chemiefasern können beispielsweise Ausgangsstoffe sein und die Struktur von Tüll entscheidend beeinflussen. Auf diese Weise kann Tüll für ein sehr feines, weiches Gewebe als auch für eine grobe, steife Oberfläche stehen. Außerdem gibt es den Stoff farbig und auch glatt oder gemustert. Diese Vielseitigkeit macht ihn zu einem Multitalent für Brautkleid Stoffe.
Die klassische Verwendung bei Brautaccessoires ist beispielsweise der Brautschleier. Aus feinstem, besticktem Tüll ist er das absolut prinzessinnenhafte und romantische Accessoire für die Braut. Tüll wird außerdem häufig an Fascinators und anderem Haarschmuck verwendet. Auch kleine Stoffblumen können zarte Tüllblätter haben.
Tüll schafft schnell das Image vom Prinzessinnentraum. Der romantische Schleier oder der bauschige Rock aus feinstem Tüll bilden ein romantisches und vor allem klassisches Gesamtbild. Frauen, die Schlichtheit und puristische Designs suchen, sollten mit Tüll also eher sparsam umgehen. Von einem Tüllrock sollten Frauen absehen, die sich in zuviel Puff nicht wohl fühlen. Stattdessen könnte man auf die kleinen Accessoires zurückgreifen, die von der Zartheit eines feinen Tülls profitieren.
3. Auch von innen hochwertig: Futterstoffe
Brautkleider aus Seide sollten nicht nur von außen schön aussehen. Eine hochwertige Innenverarbeitung ist ebenso wichtig, da diese direkt auf der Haut liegt. Ein angenehmes Futter von Qualität wird passend zum Oberstoff gewählt.
Viele Designer lassen hier die Finger von Stoffen, die rein aus Chemiefasern sind: Diese laden sich schnell elektrostatisch auf, kleben am Körper und lassen kaum Luft an die Haut. Deswegen werden häufig Viskosefutter und hochwertige Mischgewebe verarbeitet. Dass reine Seide nicht auch als Futterstoff gewählt wird, hat einen ganz einfachen Hintergrund: Feine Seidenstoffe sind meist nicht blickdicht.
4. Verzierungen als i-Tüpfelchen
Was wären Brautkleider ohne Verzierungen? Auch schlichte Modelle können durch Verzierung entscheidend aufgewertet werden und das Kleid zum Blickfang machen. Dabei gibt es zahlreiche unterschiedliche Arten von Verzierungen. Eines steht jedoch bei jeder Variante fest: Es steckt meist viel Handarbeit und Aufwand darin. Diese Verzierungen auf Brautkleidern sind besonders üblich:
- Perlen- und Paillettenstickerei
- Spitzeneinarbeitung und bestickte Spitze
- Stoffblumen
- Rüschen
Für den strahlenden Auftritt: Perlen, Pailletten, Schmucksteine
Bei schlichten als auch bei extravaganten Brautkleidern findet man häufig eine Stickerei aus Perlen, Pailletten oder Schmucksteinen – meist in Kombination. Die Stickereien bilden meist filigrane, florale Muster und erstrecken sich über Teile des Oberteils, Träger und bis auf den Rockteil. Manche Kleider sind sogar über und über mit solchen Stickereien verziert.
Je aufwendiger die Verzierung ist, desto höher ist auch der Preis des Kleides. Die kleinen Stickmuster werden meist in Handarbeit aufgenäht. Besonders bei der Verarbeitung von glitzernden Schmucksteinen wird das Licht toll reflektiert und lässt das Kleid erstrahlen.
Besonders edel: Spitzeneinsätze und Spitzenstickerei
Durchscheinende, filigrane Spitze sieht auf der Haut besonders schön aus. Einerseits verhüllt sie, lässt aber trotzdem einen Blick auf die nackte Haut zu. Eingesetzt wird Spitze häufig in Verbindung mit dem hochgeschlossenen Mandarinkragen.
Auch tiefe Rückenausschnitte sehen mit durchsichtiger Spitze und floralem Muster („Brautkleid Tattoo“) wunderschön aus. Der filigrane Stoff kann auch in aufwendiger Handarbeit entstehen: feiner Tüll wird dabei bestickt und auch mit Perlen oder Pailletten besetzt. Die so entstandene Spitze ist sehr hochwertig.
Sehr feminin: Stoffblüten und Blumen
Kleine und große Stoffblumen oder Blüten werden in Handarbeit gefertigt. Dabei werden Stoffbahnen zusammengerafft und teilweise auch mit Perlen und Pailletten bestickt.
Kleine Stoffblumen können beispielsweise massenhaft am Brautkleid befestigt werden. Große Stoffblüten kommen eher vereinzelt zum Einsatz. Mit ihnen werden zum Beispiel gezielt die Blicke auf das Oberteil, den Träger oder die Hüfte gelenkt.
Stoffblumen bestehen meist aus einem am Brautkleid verwendeten Stoff. Das kann der Oberstoff sein. Wenn ein Brautkleid aus vielen verschiedenen Schichten besteht, werden Stoffblüten auch aus feineren, zarten Stoffen angefertigt.
Romantisch-verspielt: Rüschen
Ebenso wie Stoffblüten werden auch Rüschen aus Stoffbahnen zusammengerafft. In unterschiedlichsten Längen und Größen kommen Rüschen an Brautkleidern vor. Besteht das Brautleid aus vielen Stoffschichten, sind zum Beispiel einzelne Bahnen am Rock gerade oder diagonal gerüscht. Dadurch gewinnt das Brautkleid an Volumen. Doch auch kleine Rüschen können an geraden Stoffbahnen angesetzt sein. Rüschen festigen ein romantisch-verspieltes Gesamtbild.
Verzierungen sind ein wichtiger Aspekt am Brautkleid; ebenso sind sie besonders schön anzusehen. In den kleinsten Details kann man sich verlieren. Verzierungen auf Brautkleidern sind meist aufwendig verarbeitet. Es gibt Perlen- und Paillettenstickereien, Verarbeitung von Schmucksteinen und Spitze. Stoffblumen und Rüschen können Brautmode zusätzlich verschönern.
5. Die richtige Pflege für empfindliche Brautkleid Stoffe
So hochwertig die Seidenfaser ist, so empfindlich ist sie auch. Seidenstoffe sind meist empfindlich gegenüber Wasser. Zwar kann Seide einige Feuchtigkeit in sich aufnehmen, doch bleiben meist unschöne Fleckenränder zurück. Außerdem ist der Stoff lichtempfindlich. Das Brautkleid aus Seide sollte demnach nicht im Tageslicht oder gar im Halbschatten aufbewahrt werden, da die Faser sonst ausbleicht.
Tipps zur Pflege eines Seidenkleides:
- Das Brautkleid selten anprobieren, um die emfindliche Faser nicht ausversehen zu beschädigen
- Das Kleid in einem Kleidersack in den Schrank hängen
- Am Hochzeitstag bei Regen das Kleid möglichst bedeckt halten
- Nach der Hochzeit frühzeitig in die Reinigung bringen – niemals selbst waschen!
Neben dem Stoff des Brautkleides spielt auch die Farbe eine wichtige Rolle bei der Wahl des Brautkleides. Welcher Farbton dir am besten steht, erfahrst du in unserem Blogartikel über die unterschiedlichen Weißtöne und Farbtypen. Und wenn du wissen möchtest, welche Brautkleid Silhouette dir steht, könnten dich die verschiedenen Brautkleid Formen interessieren. Alles weitere Wichte erfährst du in unserem Brautkleid Grundlagen Blogartikel.